Fördermaßnahme
Die Stadt wird über ein externes Fachbüro ein Verkehrs- und Besucherlenkungskonzept erstellen. Die Konzeptkosten werden auf 30.000 € brutto geschätzt.
Ausgangslage
Die Innenstadt Glückstadt ist als Stadtdenkmal eingestuft. Die Funktionen von Einkaufsstraße, Marktplatz und Hafen haben sich über die Jahrzehnte hinweg stark verändert: vom Gewerbehafen zum Freizeit- und Eventhafen; von der mit Autos befahrenen Einkaufsstraße zur Fußgängerzone; vom „Versorgungsmarktplatz“ zum „Eventstandort“. Der touristisch induzierte Geh-, PKW-, Bus- und Radverkehr löst ein differenziertes Nutzungsverhalten mit unterschiedlicher Intensität aus. So hat bspw. der Bedarf von auswärtigen Gästen sich zu orientieren ebenso zugenommen wie ein Anspruch, den Besucherverkehr bei größeren Veranstaltungen lenkend zu kanalisieren und zu steuern. Insbesondere der radtouristische Verkehr hat durch die Radfernwege „Elberadweg“ und „Mönchsweg“, die durch den Stadtkern führen, zugenommen. Hierauf hat die Stadt bereits mit einem Radverkehrskonzept reagiert. Eine weitere Herausforderung stellt die Zunahme der PKW-Elektromobilität im Ortskern da.
Um die Folgen auch der Alterung der Bevölkerung zu mildern und der Funktionsverluste für die Versorgung auch der Umlandgemeinden zu begegnen, ist die zentralörtliche Versorgungsfunktion Glückstadt dauerhaft und bedarfsgerecht für die Bevölkerung der gesamten Region zu sichern und zu stärken. Die Infrastruktur ist durch die verstärkte Nutzung des Fahrzeuges bis in das hohe Alter – auch wegen fehlender, bedarfsgerechter ÖPNV-Angebote, anzupassen, die städtebaulichen Missstände zu beseitigen. Die Stadt Glückstadt soll in die Lage versetzt werden, auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung konzeptionell zu reagieren und sich zukunftsfähig aufzustellen. Dabei ist gerade für Glückstadt als Kleinstadt im ländlichen Raum die Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr von essentieller Bedeutung. Im interkommunal mit den Umlandgemeinden erstellten „Zukunftskonzept Daseinsvorsorge“ der Stadt Glückstadt wird daher der Bedarf für ein Verkehrs- und Besucherlenkungskonzept gesehen.
Entwicklungsziele
- Die Verkehrssituation und Besucherlenkung im Stadtkern soll für die Zielgruppen Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, mobilitätseingeschränkte Menschen verbessert werden.
- Das Konzept bildet die Grundlage für investive Maßnahmen.
- Damit soll die Aufenthaltsqualität im Stadtkern verbessert werden.
Im Konzept wird der Stadtkern mit folgenden Inhalten betrachtet werden:
- Wie soll die Besucherlenkung und -information von Gästen (Fußgänger, Radfahrer, PKW-Fahrer) differenziert im Alltag und bei Großveranstaltungen erfolgen (Notwendigkeit eines starren oder flexiblen Verkehrsleitsystems?).
- Welche Park- und Abstellflächen für Radfahrer, Busse und PKW stehen aktuell zur Verfügung und welche Veränderungsbedarfe gibt es? Hierbei ist auch zu untersuchen, wie der steigende Park+Ride-Bedarf am Bahnhof für Berufspendler nach Pinneberg und Hamburg gedeckt werden kann. Es sind die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Stadtkern, der Einkäufer und der Touristen zu berücksichtigen.
- Wie soll im Ortskern auf die wachsende Nachfrage der Elektromobilität (sowohl im Kfz- als auch im E-Bike-Bereich) reagiert werden?
- Weiterhin sind Bedarfe und Umsetzungsmöglichkeiten für barrierearme Parkflächen aufzuzeigen.
Das Konzept wird eine Bestandaufnahme, eine Maßnahmenentwicklung sowie eine Kostenermittlung für die Maßnahmen beinhalten.
Wirkung der Maßnahme
Das Projekt wirkt dabei auf die Ziele „Sicherung und Etablierung von nachhaltigen Angeboten der Daseinsvorsorge“ und „Investitionen im Ortskern auslösen“. Es stärkt den Ortskern. Es handelt sich um die Maßnahme 1 (Entwicklung von Konzepten) der AktivRegion im Kernthema „Allianzen der Daseinsvorsorge“. Der Projektansatz wurde im interkommunal erstellten Daseinsvorsorgekonzept entwickelt.